Sicher, auf den ersten Blick serviert uns Sony Pictures hier einen schmackhaften Trickfilm für die ganze Familie. Blickt man hinter die Fassade, offenbart sich ein durch und durch gesellschaftskritischer Plot: vom Fluch der Spezialisierung in einer Welt der Globalisierung (monoindustrielle "Sardellenproduktion") über Wegwerf- und Überflussgesellschaft (Essen fällt vom Himmel; Berge aus Speiseresten bzw. "Überproduktion" entwickeln ihre eigene Dynamik ...) bis hin zur subtilen Kritik an der grünen Gentechnik (unberechenbare intelligente Nahrungsmutationen).
Auch hinsichtlich Persönlichkeitsentfaltung und Berufungsfindung – für Heranwachsende (und ältere Orientierungssuchende) in heutiger Zeit ein unvermeidliches Thema – liefert der Film anregendes Futter: Gib deine Träume nicht auf, selbst wenn du für einen "Nerd" gehalten wirst. So mancher geniale Wissenschaftler galt einstmals als Spinner (die Wand des animierten Hauptdarstellers ziert ein Poster Nikola Teslas ...). Vor allem, und das schmeckt nach einem versteckten Seitenhieb an die Esoterikgemeinde, sollte man aufpassen, was man sich von der "universellen Speisekarte" wünscht. Es könnte sich nämlich schneller als gedacht erfüllen – und die Konsequenzen hat man dann zu verantworten.
Sony Pictures ist – nach "Planet 51" – längst zum ernstzunehmenden Konkurrenten für die Animations-Marktführer Pixar und DreamWorks avanciert. Dieser Status wird durch "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen" untermauert – und macht Appetit auf mehr. Übrigens: Bei diesem Leckerli lohnt sich der Besuch eines 3D-Kinos wirklich – ganz im Gegensatz zu "Avatar" ...
Titel: | Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen |
Originaltitel: | Cloudy with a Chance of Meatballs |
Jahr: | 2009 |
Land: | USA |
Regie: | Phil Lord, Christopher Miller |
Genre: | Animation |
Im Netz: | www.fleischbaellchen.de |
Vertrieb: | Sony Pictures |