In einer immer stärker nach Perfektion strebenden Gesellschaft, in der Schönheitskult und Anti-Aging eine ungeahnte Eigendynamik entfaltet haben, kommt es 2017 zur Entwicklung der Surrogates: technisierten Alter-Egos in humanoider Roboterform. In einem selbstgewähltem Avatar (plausibler umgesetzt als im gleichnamigen Hollywood-Blockbuster) leben, lieben und arbeiten die "Menschen" miteinander – und verlernen dabei das reale Miteinander. In dieser materiellen Pseudowelt, in der es sogar elektromagnetische Drogen gibt, gerät plötzlich alles durcheinander, als sich die neuronale Verbindung zwischen "Surro" und Operator als tödliche Falle erweist. Bruce Willis als Ermittler gelangt dabei – eher ungeplant – zu einer Läuterung, als im Rahmen von Ermittlungen sein Robo-Ich zerstört und er suspendiert wird ...
Mit dezenten Anklängen an "I Robot", " Minority Report" und natürlich "Matrix" entfaltet der Streifen durchaus Eigenständigkeit. Vielleicht will er, neben seinem Unterhaltungswert, auch mahnen. Dann könnte die Botschaft lauten: Rückbindung an das eigene, innere Selbst statt sich zu verlieren in äußerlichen Scheinwerten. Passend dazu lauten die Worten des Sprechers am Ende, als alle Surrogates abgeschaltet wurden: "Zumindest scheint es, als seien wir erst einmal auf uns selbst gestellt."
Filmtitel: | Surrogates – Mein zweites Ich |
Originaltitel: | The Surrogates |
Jahr: | 2009 |
Land: | USA |
Regie | Jonathan Mostow |
Genre: | Science-Fiction |
Im Netz: | www.chooseyoursurrogate.com |
Vertrieb: | Touchstone |