Udo Ulfkotte beschreibt in seinem neuen Werk couragiert den Einfluss fremder Interessen auf deutsche „Qualitätsmedien“. Aus eigener Erfahrung – er war 17 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig – schildert er, wie sich „Alphajournalisten“ den Mächtigen andienen, sich zum Propagandawerkzeug machen lassen und Zugang zu einem kleinen Kreis verschwiegener Eliteorganisationen erhalten – hier sind vor allem die Einblicke in die Arbeit der Atlantikbrücke wertvoll.
Richtiggehend betroffen machen die Passagen, in denen er von seiner persönlichen Leidensgeschichte im Mainstream-Journalismus erzählt. Während des Irakisch-Iranischen Krieges von der FAZ als Berichterstatter in das Krisengebiet geschickt, wurde er im Juli 1988 Opfer eines Giftgasangriffes auf die irakischen Kurden. Obwohl die Folgen bei ihm als Berufskrankheit anerkannt wurden, durfte er über den Angriff nur eingeschränkt berichten, da die Öffentlichkeit wohl möglichst wenig davon erfahren sollte. Auch wenn sich Ulfkotte teilweise in Nebensächlichkeiten verliert, teilweise ein wenig reißerisch schreibt, zeigt sein Buch doch eindrücklich die Einflussnahme transatlantischer Einrichtungen auf deutsche Leitmedien auf. Es macht deutlich, dass uns demokratische Meinungsvielfalt und Wahrhaftigkeit in der Berichterstattung nur vorgespielt werden.
Titel: | Gekaufte Journalisten |
Untertitel: | Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken |
Autor: | Udo Ulfkotte |
Jahr: | 2014 |
Verlag: | Kopp Verlag |
Genre: | Sachbuch |
Aufmachung: | 336 Seiten, gebunden |