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Taos Hum: Rätselhaftes Brummen

Seit etwa zehn Jahren fühlen sich immer mehr Menschen rund um den Globus durch einen vor allem nachts auftretenden Brummton genervt, der laut Aussage der Leidenden an das Geräusch eines Dieselmotors oder eines defekten Kühlschranks erinnert und ihnen den Schlaf raubt. Da das Phänomen vor etwa zehn Jahren zum ersten Mal in der Umgebung von Taos (USA) registriert wurde, wird es auch als "Taos Hum" (engl. hum: Brummen) bezeichnet. Alle damaligen Bemühungen der amerikanischen Regierung, die Ursache des Phänomens zu ergründen, blieben erfolglos. Halluzinationen und Erkrankungen des Gehörs wie zum Beispiel Tinnitus scheiden als Ursache aus: Das Störgeräusch setzt, auf eine bestimmte Region bezogen, für alle Betroffenen zum gleichen Zeitpunkt ein und endet zur gleichen Zeit. Die Tieftöne gelangen offensichtlich nicht durch Luftschall zum Trommelfell: Ohrenstöpsel erwiesen sich als nutzlos.

Dennoch scheinen Personen, die über eine überdurchschnittliche Empfindlichkeit ihres Gehörs gegenüber extrem tiefen Tönen verfügen, besonders empfänglich für das Störgeräusch zu sein. Das bislang in Deutschland nahezu unbekannte Phänomen wurde über Nacht zum Lieblingsthema regionaler Blätter und Fernsehanstalten, als vor wenigen Monaten ein Paar aus dem schwäbischen Herrenberg in der Nähe von Stuttgart an die Öffentlichkeit trat. Der durch das Brummen verursachte Leidensdruck ist bei beiden inzwischen so stark, dass sie mit dem Gedanken an Auswanderung spielen, wenn die Ursache nicht bald gefunden und Abhilfe geschaffen wird. Sie sind nicht die Einzigen: Durch Zeitungsanzeigen und Handzettel fand das Paar inzwischen etwa 30 Leidensgenossen im näheren Umkreis. Staatliche Stellen, die mit der Untersuchung des Phänomens beauftragt wurden, kamen bisher zu keinem Ergebnis. Neueste Untersuchungen einer privaten Forschungsgruppe lassen vermuten, dass elektromagnetische Wellen extrem niedriger Frequenz im Spiel sein könnten, die, auf welche Weise auch immer, dem menschlichen Gehirn das vermeintliche Brummen vorgaukeln: Exakt während der zweistündigen Zeitspanne, als der störende Ton für eine der betroffenen Personen zu vernehmen war, wurde ein elektromagnetisches, pulsierendes Signal im Frequenzbereich zwischen einem und etwa 20 Hertz empfangen. Das Ungewöhnliche: in diesem extrem niedrigen Bereich existieren offiziell keine Sendeanlagen und Funkverbindungen. So bleibt das Ganze ein Geheimnis, an dessen Enträtselung die obenerwähnte Forschungsgruppe weiterhin arbeitet. Geplant ist eine Dauerüberwachung des verdächtigen Frequenzbereiches im Hause des betroffenen Paares. Sollten sich weitere Übereinstimmungen zwischen subjektiven Wahrnehmungen und Messprotokollen ergeben, so ist zwar noch keine unmittelbare Lösung in Sicht, aber man weiß wenigstens, so der Initiator, in welchem Heuhaufen man die Nadel suchen muss. Weitere Informationen zu Taos Hum und dem anscheinend damit in Verbindung stehenden geheimen Forschungsprojekt "Teddybär" finden Sie im Internet auf der Homepage von Grazyna Fosar und Franz Bludorf (www.fosar-bludorf.com), die schon mit dem von ihnen entdeckten "TLR-Faktor" vor zwei Jahren Aufmerksamkeit erregten (vgl. auch zeitgeist-Ausgabe 2-1999).

 

→ Dieser Beitrag erschien in zeitgeist-Printausgabe 14 (2-2001).