zeitgeist auf Telegram

Das aktuelle Heft

zeitgeist-Newsletter

Edition H1 (Kunstbuch)

Anzeige(n)

Uralte indische Ruinenstadt atomar verseucht?

Im indischen Rajasthan gibt es ein Gebiet, in dem die radioaktive Strahlung extrem hoch ist. Warum? Nun, Atomtests wurden dort nicht gemacht. Entsprechende Kraftwerke stehen auch nicht herum. Aber vielleicht gab es dort vor vielen, vielen Generationen eine nukleare Katastrophe. 25 Kilometer westlich von Jodhpur sind Wissenschaftler unter strengen Sicherheitsvorkehrungen damit beschäftigt, nach dem Grund zu forschen, warum hier eine dicke Schicht radioaktiver Asche den Boden bedeckt. Die Strahlung ist immer noch sehr intensiv: Der Bereich gilt als in hohem Grade gefährlich. Es kam und kommt in dieser Gegend häufiger zu Missbildungen bei Säuglingen und die Rate der Krebserkrankungen ist höher als der Landesschnitt. Archäologen haben wahrscheinlich die Ursache für die Durchseuchung gefunden. Sie entdeckten die Überreste einer Stadt, die vor 8.000 bis 12.000 Jahren in Schutt und Asche gelegt wurde: Die meisten Gebäude wurden zerstört und mindestens eine halbe Mio. Menschen kam ums Leben – durch eine Atombombe, behaupten die Forscher. Diese habe die Größe einer jener Bomben gehabt, die im Zweiten Weltkrieg in Japan abgeworfen wurden. Laut dem Historiker Kisari Mohan Ganguli sind die heiligen Schriften der Mahabharata voll mit Beschreibungen nuklearer Katastrophen. Eine alte Schlacht wird zum Beispiel im „Drona Parva“ beschrieben. Die Passage erzählt von Explosionen furchtbarer Waffen, die komplette Armeen schlagartig vernichtet haben: Die Soldaten wurden mit Kriegsgerät und Elefanten weggeweht wie trockene Blätter. Auch von pilzartigen Rauchsäulen und verseuchtem Essen ist die Rede. Der Archäologe Francis Schneider interpretierte Zeichnungen in diversen indischen Tempeln passend zum Thema: Die Menschen beteten, um vom großen Licht verschont zu werden, das kam, um die Stadt zu vernichten. So unglaublich es erscheinen mag, dass diese uralte Zivilisation Kenntnisse der Kerntechnologie gehabt haben sollte: Die radioaktive Asche, so Schneider, füge den alten indischen Aufzeichnungen Glaubwürdigkeit hinzu. Ein Team von Spezialisten werkt nun in dem verseuchten Ruinenfeld, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ob irdisch – oder vielleicht doch nicht von dieser Welt.

(QUELLE: www.log12.at)

→ Dieser Beitrag erschien in zeitgeist-Printausgabe 18 (2-2002).