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"Obama ist eine Marionette der Wallstreet"

Der Historiker Webster Tarpley über Obama, Nietzsche, den Aktivisten Alex Jones und sich selbst

Von THOMAS RÖTTCHER

Wer ist dieser Barack Obama, der die Massen derart begeistern konnte, auch in Deutschland? In den so viele ihre Hoffnungen legten? Doch der Vertrauensvorschuss scheint aufgebraucht, in den USA ist seine Popularität bereits stark gesunken, denn langsam wird offenbar: große Worte – leere Versprechungen. Die er auch nie einhalten wollte, so Webster Griffin Tarpley, der schon früh vor den Absichten Obamas warnte. Wussten Sie z. B., dass Obamas allererste Amtshandlung war, eine „Executive Order“ zu unterschreiben, die mit einem Schlag alle Anordnungen Bushs verlängerte? Zeit für eine nähere Analyse: zeitgeist im Gespräch mit dem amerikanischen Historiker.

zeitgeist: Herr Tarpley, Sie sind einer der größten Kritiker von US -Präsident Obama. Was legen Sie ihm zur Last?

Webster Tarpley: Obama ist eine Marionette der Wallstreet, der Großbanken. Nicht irgendeine Marionette, nein, vermutlich die größte Marionette aller Zeiten, wenigstens was US-Präsidenten angeht. Das Finanzkapital hat ihn groß gemacht.

zeitgeist: Wie erklären Sie sich dann diese „Obamanie“, die ja vom Volk getragen scheint?

Tarpley: Da steckt anderes dahinter, Netzwerke, die ihn schon früh auserkoren und unterstützt haben. Er hätte sonst keine Karriere gemacht, denn selbstständig hat er bislang nichts Relevantes auf die Beine gestellt. Für Obamas Wahlkampf wählte man die Strategie des Volksputsches, „Soft Power“ nennt es der Politologe Joseph Nye. Das ist billiger und effektiver, als Kriege zu führen. Die Technik wurde von der CIA schon vor 30 Jahren im Iran angewandt, auf den Philippinen, in Osteuropa, später auch in der Ukraine und Georgien. Es geht um die Zerschlagung, wenigstens aber Schwächung des Nationalstaats durch die Herrschaft des Pöbels. Für diese „Farbenrevolution“ braucht es einen telegenen Demagogen: Obama …

zeitgeist: Und die Rückendeckung der Massenmedien!

Webster Griffin Tarpley: "Objektiver Journalismus in den USA ist tot!" (Bildquelle: Obamanewsmosaic.com)

Tarpley: Die ganzen Journalisten und Fernsehleute haben sich enorm blamiert während des Wahlkampfes. Man sprach von Pressedirnen. Die waren pro Obama, das weiß jeder. Schließlich sind die meisten Medien Eigentum der Wallstreet-Bankiers, welche verzweifelt einen Retter suchten. Deswegen war Obama der Einheitskandidat von weiten Teilen der Finanzoligarchie. Und von dort flossen auch die Gelder in seine
Wahlkampagne, u. a. aus dem Ausland, was illegal ist. Das störte aber niemanden. Obama hatte praktisch eine Milliarde Dollar
zur Verfügung. (...)

zeitgeist: Es heißt doch immer, Obama sei ein Kommunist, ein Geschöpf der Gewerkschaften …?

Tarpley: Das Gegenteil ist der Fall! Genau die will er zerschlagen. Obama hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem jungen Mussolini. Mussolinis Marsch auf Rom war kein militärisches Unternehmen, sondern ein politisches: der Vorwand für die Einführung der Diktatur. Bei Obama haben wir eine hysterische Massenbewegung von Schwärmern: Lemming Legions for Obama! Keine Interessengegensätze mehr, dafür die mythische Einigkeit  der Nation. Und das messianische Element: Obama löst alle Probleme kraft seiner Ausstrahlung und Persönlichkeit. Doch die Massenbewegung will aufrechterhalten werden, dies soll nun mithilfe freiwilliger Einsatzkräfte geschehen. (…)

Lesen Sie das komplette vierseitige Interview in Ausgabe 30!

 

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