„Guru“ – der Titel des Films ist programmatisch. Es geht zwar nicht um Gurus im Allgemeinen, sondern um einen Speziellen. Doch an diesem Speziellen erklärt sich explizit, worum es bei dieser Profession geht. „Guru“ bedeutet wörtlich: der Bringer des Lichts, und im Untertitel heißt es: „Bhagwan“, der Göttliche – ein Titel, den viele indische Gurus tragen, der aber im Westen durch Chandra Mohan Rajneesh bekannt wurde, jenen „Sex-“ oder auch „Rolls-Royce-Guru“, wie ihn die westlichen Nachrichtenmedien in den 1980ern tauften.
Schon seit Wochen hatte ich begeisterte, überschwängliche Rezensionen gelesen. Etwa solche:
Die kommenden Tage ... Die Welt wird friedlicher werden, gerechter, Krieg geächtet. Mehr und mehr entstehen Formen der demokratischen Mitbestimmung, Politikern wird verstärkt auf die Finger gesehen, Protest immer kreativer umgesetzt, die Menschen interessieren sich nach vielen schlimmen Erfahrungen mehr für die Entscheidungsprozesse, die sie unmittelbar betreffen und wachen nicht erst fünf Minuten nach zwölf auf. Berufspolitiker werden immer weniger geschätzt, wichtiger dagegen profilierte Mitbürger mit praktischem Wissen und Kenntnissen, die unmittelbar zur Problemlösung beitragen.